Osterfreuden im Salzkammergut

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Ein Fahrrad liegt am Ufer des Hallstättersees, die weißen Berge und der blaue Himmel spiegeln sich darin
Am Radweg des Osteruferwegs. Die noch weißen Berge spiegeln sich im ruhigen Hallstättersee

Die Liste an Aktivitäten, die die Natur des Salzkammerguts um die Osterzeit zulässt, könnte vielfältiger nicht sein. Das Angebot reicht vom gemütlichen Spaziergang am Hallstättersee, über ausgedehnte Radtouren in Talnähe, bis hin zur Skitouren oder Sonnenbaden in größerer Höhenlage, wo uns der Schnee noch zur Verfügung steht.

Wandern & Radeln am Ostuferweg

Der Ostuferwanderweg von Steeg nach Obertraun entlang des Hallstättersees ist nicht nur einer der schönsten Wanderwege im Salzkammergut, sondern ist seit etlichen Jahren auch für Radfahrer geeignet. Diese müssen allerdings die schmalen Passagen des Wanderweges bergwärts (teils knackig bergauf, aber kurz) umfahren.

Besonders beeindruckend ist es im Frühling, wenn es im Tal schon grün und bunt wird und vom Gebirge noch der Schnee lacht. Daneben warten noch einige Besonderheiten.

Ein Highlight entlang des Ostuferwanderweges ist sicherlich der vom Kettensägenkünstler Rudolf Schinnerl aus einem alten Ahornbaum geschnitzte Lindwurm, das Symboltier der Geschichte Bad Goiserns. In der Nähe der Bahnhaltestelle Obersee wartet der Uferwirt „Seerauzn“ mit regionalen Schmankerl auf euch. Man muss sich nur entscheiden, ob man beim Hin- oder Zurückgehen bzw. –fahren eine Rast einlegt; oder beides Mal.

Weiter geht’s mit der langen aus Steegen gebauten Sektion inklusive der Hängebrücke zum Wehrgraben. Besonders Kinder lieben das Schaukeln der Brücke. An dieser Stelle befindet sich mit 125 m zudem auch die tiefste Stelle des Sees.

Kurz danach passiert man die Haltestelle Hallstatt! Jetzt kann man sich entscheiden, nach Obertraun weiter zu gehen, mit dem Schiff nach Hallstatt überzusetzen oder (wenn man schon genug hat)  in den Zug zu steigen und den Retour-Weg im Waggon zu verbringen.

Für die gesamte Strecke bis zum Bahnhof Obertraun werden ca. 3 h veranschlagt. Startet man direkt vom Landhotel Agathawirt muss man nur ca. 10 min zusätzlich berechnen; bereits bei der Bäckerei Maislinger in Steeg befindet man sich auf der „Originalroute“! Zurück würde ich eine Bahnfahrt empfehlen oder – für sportliche „Vielgeher“ - den gleichen Weg zurück. Wer mit dem Rad unterwegs ist, könnte noch einen Abstecher zum Koppenwinkelsee wagen, der im Frühjahr aufgrund der Schneeschmelze besonders groß und sehenswert ist. (OÖ Radweg R2)

Die rosarote Sendl wächst am Ufer des Hallstättersees
Der „Sendl“ (auch Schneeheide; gehört zu den Erika-Gewächsen) sorgt für die erste kräftige Farbe im Spätwinter und Frühling

Weitere Wanderungen

  • Über den Volksbankweg von St. Agatha nach Bad Goisern: aufgrund der sonnigen Lage gibt es dort schon viel Blühendes zu entdecken. An manchen Stellen hat sich allerdings der Bärlauch so breit gemacht, dass man nichts anderes mehr sieht und vor allem riecht.
  • Von Bad Goisern über den Traunreiterweg nach Lauffen und zurück über den Soleweg bis Steeg – von dort nordostwärts über die Ortschaft „Au“ retour zum Agathawirt
  • Der Höhen- und Sagenweg durch die Ewige Wand (Startpunkt: Rathluckn-Hütte; über die Predigtstuhl-Straße erreichbar) – sehr einfacher, aber spektakulärer Spaziergang
  • Echerntal in Hallstatt: der imposante Waldbachstrub-Wasserfall und der Schleierwasserfall, die besonders im Frühjahr viel Wasser führen

Rad- und Biketouren

Die schon warmen Temperaturen verleiten gerne zu größeren Tour-Vorhaben! Oft sieht es vom Tal schon „aper“ aus, auf den Forststraßen liegt aber dennoch viel Schnee, besonders auf der Nord- und Schattenseite.

Daher mein Tipp: Eher in Tal-Nähe bleiben und noch keine Runde über höhere Berge planen! Stattdessen von See zu See fahren (oft durch Radwege verbunden), öffentliche Bergstraßen (zB Predigtstuhl, Flohwiese, Hochmuth) benutzen oder südseitige Routen bevorzugen.

Zwei Menschen machen eine Skitour am schneebedeckten Dachstein
Das Dachstein-Massiv bieten eine traumhafte Kulisse für Skitouren

Skitouren am Krippenstein

Der Krippenstein bietet den Vorteil, dass ein Großteil der Höhenmeter mit Seilbahnhilfe innerhalb weniger Minuten bewältigt werden kann. Besonders im März und April ist die Krippenstein-Bergstation eine tolle Ausgangsmöglichkeit für viele Touren.

Der Klassiker unter den Dachstein-Skitouren ist sicherlich die Rumpler-Runde mit atemberaubender Landschaft und herrlichem Ausblick auf die umliegenden Gipfeln. Man umrundet dabei in ungefähr 6 Stunden den Gjaidstein und kommt dem Dachstein-Gipfel sehr nahe. Da die Tour vor allem durch die landschaftliche Schönheit besticht, sollte man unbedingt nur bei gutem Wetter starten (auch weil ansonsten die Orientierung extrem beschwerlich wird). Näheres bitte googlen unter „Rumpler-Runde“.

Aber auch etwas kürzere Skitouren, wie zB zum Heilbronner Kreuz bzw. zum Wiesberghaus oder einsamere Touren (Richtung Napfenkogel, Hirzberg) sind im April noch sehr empfehlenswert. Das Ende dieser Touren ist die insg. 11 km lange Abfahrt über die Skipiste zurück zur Talstation der Krippensteinbahn.

Der normale „Skibetrieb“ am Krippenstein endet zwar am 3. April, für Skitouren-Geher bietet die Seilbahn je nach Schneelage Frühfahrten (um 8.15 h) an. Bitte einfach informieren unter: www.dachstein-salzkammergut.com

Der blaue Frühlings-Enzian wächst vor einem Gebirgssee im Salzkammergut
Der Frühlings-Enzian zeigt sich als einer der ersten Farbtupfer in Gebirgswiesen, wo er meist zwischen April und Juni blüht.

Sonnenbaden und (Schneeschuh-) Wandern am Loser/Predigtstuhl oder der Tauplitzalm

Wer noch einmal die Höhensonne genießen möchte, dem bietet der Loser mit Skibetrieb bis inkl. Ostermontag (je nach Schneelage) eine super Möglichkeit. Bei warmer Witterung bzw. wenig Schnee wird die Mautstraße geräumt und man kann bequem per PKW auf 1600 Meter gelangen.

Die Tauplitzalm (Nähe Bad Mitterndorf, ca. 40 km) hat ebenfalls bis 18. April Liftbetrieb. Über die ganzjährig geöffnete Mautstraße kommt man auf ca. 1600 Metern Höhe, von dort aus man Schneeschuh-Wanderungen oder Skitouren unternehmen kann ….oder man genießt bei einer der vielen Hütten einfach Gutes aus der Küche samt Panorama und Sonnenschein.

Eine weitere Möglichkeit noch auf Schnee inklusive Sonne zu treffen, wären die Loipenreste am Predigtstuhl. Dort wo darunter eine Forststraße ist, lässt sich im Frühling am besten wandern; anderswo ist es zu sumpfig. Entweder gelangt man über die Predigtstuhl-Straße oder die Pichlern-Straße (Flohwiese) auf den Berg. Unabhängig von der Schneelage würd ich festes knöchelhohes Schuhwerk empfehlen.

Salzbergwerk Hallstatt oder Altaussee

Zwei Personen "pecken" zwei rote Eier im Salzkammergut. Ein Ei ist bereits kaputt.
Manchmal erledigt sich das „Eierpecken“ ganz von selbst

Ein Besuch des Salzbergwerks ist nicht nur kulturell sehr interessant, sondern spannend für jedes Alter (und vor allem wetterunabhängig). Die salzige kalte Luft (ca. 8°C)  im Bergwerk, die rauen Steinwände der Stollen, die bis zu 64 m langen Bergmannsrutschen und die 7000-jährige Geschichte sind ein MUSS für jeden Salzkammergut-Besucher.

Dabei können wir auswählen zwischen den Salzwelten Hallstatt mit seiner besonderen Lage im Hallstätter Hochtal und den Salzwelten Altaussee, die auch ganz auf Kinder abgestimmte Führungen anbieten. Näheres auf: www.salzwelten.at

Wem die Wanderung durch die Stollen zu wenig sportlich ist, empfehle ich (in Hallstatt) nicht die Seilbahn zu nehmen, sondern den Weg über die Serpentinen zu Fuß zurück zu legen. Ausgangspunkt ist die Talstation der Salzberg-Standseilbahn. Zuerst folgt man einer asphaltierten Straße relativ steil bergauf, dann geht es weiter auf dem Wanderweg, wo man immer wieder mit grandiosen Ausblicken auf Hallstatt und den See belohnt wird. Je nach Kondition benötigt man ca. eine Stunde. Beim Rudolfsturm angekommen, wartet die imposante Aussichtsplattform „Welterbeblick“ auf Euch, wo man 360 Meter über den Dächern von Hallstatt thront.

Hinweis: Die Variante über den Soleweg von Bad Goisern auf den Salzberg zu gelangen, ist zur Zeit wegen Steinschlaggefahr leider noch gesperrt. Stattdessen könnte man über den Ostuferweg zur Bahnstation Hallstatt wandern, mit dem Schiff übersetzen und so – ganz ohne Auto – zum Ausgangsort gelangen.

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