Die Rettenbachwildnis bei Bad Ischl

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Die Rettenbachwildnis bei Bad Ischl

Für nahezu alle Mountainbiker, die das Salzkammergut schon befahren haben, ist die Rettenbachalm ein Begriff. Die Blaa-Alm und auch die etwas steilere Sandlingrunde gehören mit der Befahrung des Rettenbachtals zu den beliebtesten und schönsten Routen. Auch die A- und die D-Strecke der Mountainbike-Trophy führten lange Zeit hier hindurch. Leider ist die Verbindung der Blaa- zur Rettenbachalm aufgrund von Felssturzgefahr zur Zeit gesperrt.

Das hindert uns aber nicht daran, die imposante Rettenbachwildnis von Bad Ischl aus zu besuchen; entweder als kurzen Abstecher im Rahmen einer Radtour oder als eigene kleine Rundwanderung mit Start im Ortsteil Hinterstein. Seit Jahrtausenden hat sich das Wasser seinen Weg in das Kalkgestein gegraben und diese schöne Schlucht geformt. Das klare Wasser und die schön ausgeformten Becken laden ein, hier die Natur mit allen Sinnen zu genießen.

Immer wieder bleiben auch mitgerissene Bäume stecken, die dann oft Monate oder Jahre an derselben Stelle verharren, bis sie ein Hochwasser wieder mitnimmt. Früher wurde die Kraft des Wassers zum Triften, also zum Transport von Holz mit Hilfe von aufgestautem Wasser,  genutzt. Auch da verklemmten sich oft Bäume bzw. Bloche in der Klamm. Die Holzknechte mussten für ein reibungsloses Triften sorgen; ein sehr lebensgefährliches Unterfangen, das nicht immer gut ausging.

Errreichbarkeit

Von St. Agatha radelt man nach Bad Goisern, von dort über den Traunreiterweg nach Lauffen. Dort überquert man die Eisenbahn, wechselt auf die rechte Uferseite und folgt dem Radweg nach Bad Ischl. Beim Knoten Bad Ischl Süd fährt man kurz Richtung Zentrum, hält sich dann rechts und über die Rosenkranzgasse gelangt man schließlich auf die Rettenbachstraße im Ortsteil Hinterstein.

Direkt bei der Einfahrt in den Wald (zur Rettenbachalm) folgt man rechts dem Waldweg „Rettenbachwildnis“ Nr. 5 (das Rad am besten hier platzieren). Der zuerst flach führende Weg führt bald über Stufen hinab zur Schlucht. Spätestens jetzt hört man das Rauschen des Rettenbaches, das bei Hochwasser auch gerne mal zum „Tosen“ wird

Ausgangspunkt per Auto

Am besten folgt immer den Schildern „Rettenbachalm“. Wird die Straße schmal und zur Schotterstraße, also bei der Einfahrt in den Wald, parkt man hier auf den Schotterplätzen rechts neben der Straße, ca. 100 m nachdem der Wanderweg abzweigt. Eine zweite Möglichkeit besteht beim Parkplatz zur Hoisnradalm in der Rosenkranzgasse – jedoch sind nur wenige Plätze verfügbar, die bei Schönwetter gleich mal besetzt sind.

Aufgrund der meist einstelligen Temperatur des Rettenbaches ist es dort immer kühl und frisch; ideal für warme Sommertage. Die üppige Natur in der Klamm rundet den Gesamteindruck ab.

Mit wunderschönen Bildern im Kopf geht man entweder retour zum Rad oder folgt dem weiterführenden Weg, der sich auf der anderen Schluchtseite in Serpentinen bergauf schlängelt. Die kleine Rundwanderung, die dann flussabwärts zur Rettenbachbrücke führt, dauert ca. 30 bis 40 min und kann natürlich auch in die andere Richtung erwandert werden.

Erweiterbar ist sie dann noch zur Karstquelle Hubhanslau bzw. zur Gedenktafel der Gagarins, die 1868 im Rettenbach ihren Tod fanden. Der Weg Nr. 5a führt ab der Brücke über den Rettenbach zu den Karstquellen. Die Hauptquelle kommt ohne Ankündigung direkt neben dem Weg aus dem Berg; genau dort, wo der Rundweg Hubhanslau (bzw. Schober-Gedächtnisweg) rechts abzweigt. Die obere Karstquelle ist vor allem ein Oberflächenwasser, die nur bei viel Regen Wasser an die Oberfläche drückt. Einzig eine kleine, etwas darunter liegende Quelle, versiegt auch bei Trockenheit nicht.

Ausrüstung

Für die Wanderung selbst ist kein besonders festes Schuhwerk notwendig. Griffige Sohlen sind aber immer von Vorteil.

Für Variante III und IV ist ein (E-) Mountainbike mit profilierten Reifen Voraussetzung. Für Variante I reicht ein Trekkingbike.

Dauer

Variante I - von St. Agatha mit dem Rad zur Rettenbachwildnis und zurück ca. 28 km, 150 Höhenmeter (mit „nur“ kleiner Klammbegehung) ca. 2 bis 2,5 h.

Variante II – kleine Rundwanderung ca. 45 min; mit Karstquelle etc. bis zu 1,5 h (ohne Anfahrt)

Variante III – von St. Agatha mit dem Rad zur Rettenbachwildnis, dann weiter über den Grabenbach steil bergauf zur Hoisnradalm (Hoisnrad Variante 2), weiter über die Reinfalzalm zur Anzenaumühle, zurück nach St. Agatha, ca. 700 Höhenmeter, ca. 4 h

Variante IV – von St. Agatha mit dem Rad zur Rettenbachwildnis, dann weiter über den Grabenbach steil bergauf bis zur Tauernkreuzung; dort links Richtung Hütteneck-Alm, vom Hütteneck über Forststraße zur Flohwiese und zurück zum Ausgangspunkt beim Agathawirt, ca. 800 Höhenmeter, ca. 4 h

Einkehrmöglichkeiten

Je nach Tour

Variante I Weißenbachwirt

Variante III Hoisnradalm

Variante IV Hütteneck

oder/und beim Ausgangs- und Endpunkt: Agathawirt

 

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