Glöckler im Salzkammergut

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Rauhnächte

Ein uraltes Brauchtum, welches man nur im Salzkammergut findet, sind die „Glöckler“ . Jedes Jahr am Vorabend der Heiligen Drei Könige durchlaufen die Glöckler mit wunderschönen Lichterkappen und Glocken die Ortschaften, um so die bösen Geister zu vertreiben und Heil und Segen zu bringen.

Die Rauhnächte sind eine Zeit, die seit der frühen Neuzeit für Geisteraustreibung und -beschwörung oder wahrsagerischen Praktiken geeignet sein sollen.

Die vier wichtigsten Rauhnächte sind:

  • 21. Dezember, Thomasnacht, die Nacht auf den kürzesten Tag des Jahres
  • 24. Dezember, Christnacht
  • 31. Dezember, Silvester
  • 5. Jänner, Erscheinung des Herren
Ein man mit traditionellem Kopfschmuck
Ein Brauch im Salzkammergut, der Glöcklerlauf

Glöckler sind Schönperchten

Bei den Glöcklern handelt es sich um „Schönperchten“. Sie sind gute Lichtgeister, die die bösen Rauhnachtgeister endgültig vertreiben sollen. Die Glöckler sind die Lichtbringer, welche nach altem heidischen Glauben die Dunkelheit und Kälte durch Licht und Wärme besiegen. Das Heil und der Segen der guten Geister sollen gewonnen und die bösen Geister der Finsternis vertrieben werden. Das Klingen der Glocken und der Rhythmus der Schritte soll das unter der Schneedecke liegende Getreide aufwecken und zum Wachsen bringen.

Die einzelnen „Glöcklerpassen“ laufen dabei durch die umliegenden Ortschaften jeweils ins Zentrum der Ortschaften.

Eine Glöcklergruppe beispielsweise von Steeg über Reitern nach St. Agatha und weiter über Stambach nach Bad Goisern – Zentrum.

Die Gäste des Landhotel Agathawirt können so das wunderschöne Treiben direkt vor dem Agathawirt bewundern – oder am späteren Abend das Zusammentreffen der verschiedenen Gruppen am Marktplatz bestaunen.

Glöcklerkappen

Die Glöcklerkappen sind handgemacht und in aufwendiger Kleinarbeit von ihren Trägern gefertigt worden. Die Glöcklerkappe besteht aus einem Holzgerüst mit dünnen Stäben, welche mit schwarzen Tonpapier überzogen sind. Früher wurde anstelle von Tonpapier Karton verwendet, die wie ältesten Glöcklerkappen aus dem Jahre 1906 beweisen.

Aus diesem Überzug werden Motive entweder herausgeschnitten oder herausgestanzt und mit buntem Papier hinterklebt. Die Kanten werden meist mit weißen Papierfransen aus Seidenpapier versehen.

Im Ausseerland – Salzkammergut ist alles anders… Glöcklerkrapfen statt Glöcklerkappen

Wenn man nun glaubt, die prächtigen Glöcklerkappen auch jenseits des Pötschenpasses, im Ausseerland bewundern zu können, liegt man falsch. Auf kleinsten Raum gibt es in den verschiedensten Tälern des Salzkammergut’s teils unterschiedliche Bräuche.

Im Ausseerland ziehen schon in den frühen Morgenstunden Kinder mit weißen Leinensäcken die sogenannten „Glöckler“ von Haus zu Haus. Sie läuten mit hellen und dumpfen Glocken und rufen: „Bitt gar schen um an „Glöcklkrapfn“. Nachdem ihnen die Hausfrau Krapfen oder Süßigkeiten geschenkt hat, wünschen sie ein gutes Neues Jahr und ziehen weiter. Dieser alte Heischbrauch ist Jahrhunderte zurück zu verfolgen.
In den Abendstunden ziehen dann die vermummten Gestalten der „Berigln“ – andernorts Perchten genannt – durch die Straßen, die böse Winterdämonen verkörpern. In Altaussee werden sie von Anläutern – jungen Burschen mit Glocken – vertrieben, wobei es zu heftigen Kämpfen im Schnee kommt. In anderen Teilen des Ausseerlandes gehen die Berigln in die Häuser und kontrollieren das Haus auf Sauberkeit. Die Berigln bekommen in den Häusern von den Hausleuten „Glöcklkrapfn“ und einen Schnaps und ziehen dann weiter.

Diese und andere wunderschöne Brauchtümer werden im Salzkammergut hoch gehalten und tragen zum Charme der Region bei.

Überzeugen Sie sich bei Ihrem nächsten Urlaub im Landhotel Agathawirt!

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